Der Schellenbaum von 1836

Im Jahre 1835 beschloss das Lübbecker Schützen-Offizierskorps unter dem Kommandeur Carl Brüggemann, einen Schellenbaum in der Tradition preußischer Truppen anzuschaffen.

Der mündlichen Überlieferung nach soll der Schellenbaum von einem Kesselschmied in Osnabrück angefertigt worden sein. Nach der Fertigstellung im Mai 1836 soll der Bürger Meyer, Fünfhausen, diesen zu Fuß aus Osnabrück abgeholt haben. Als Dank wurde ihm die ehrenvolle Aufgabe übertragen, den Schellenbaum bei den Schützenfesten zu tragen. Bis heute haben Familienmitglieder in der sechsten Folge diese Aufgabe übernommen.

Der derzeitige Träger, Ofw Friedrich Schüttenberg, hat 2010 die notwendige Restaurierung des traditionsreichen Schellenbaumes bei einem Berliner Kupferschmied in die Wege geleitet. Die Kosten in Höhe von 8.500 € wurden durch Spenden aus dem Offizierskorps und der Bürgerschaft übernommen. Zum 519. Schützenball präsentierte sich der Schellenbaum in neuem Glanze.

Als Dank für seinen Einsatz und für das jetzt 35-jährige Tragen dieses Schmuckstückes erhielt Ofw. Schüttenberg ein silbernes Brustschild, mit den Namen der bisherigen Trägern versehen, von der Stadt Lübbecke mit den besten Wünschen für weitere 175 Jahre überreicht.

Königsketten

Sie wurde 1890 von Ernst Barre sen. anlässlich der Erringung der Schützenkönigswürde 1888 für die 2. Kompanie, jetzt für die Könige der „geraden Hausnummern“ gestiftet. Die Pistole weist auf das 1544 eingeführte Schießen mit einer Feuerwaffe hin.

Seit 1836 ist es Tradition, dass der jeweilige Schützenkönig einen Orden dem Bataillon stiftet. Dieser Orden wird jeweils auf dem Königsbowle-Abend dem Kommandeur überreicht und an die Königskette gehängt. An jeder Kette hängen nur 5 Orden, der älteste wird dann abgenommen und im Archiv bewahrt.

Sie wurde 1886 vom damaligen Bürgermeister Lüders anlässlich der Erringung der Schützenkönigswürde 1884 für die 1. Kompanie gestiftet. Heute wird sie vom Schützenkönig der „ungeraden Hausnummern“ getragen. Der Vogel (frühere Bezeichnung „Papagey“) wurde als Symbol gewählt, da zu Beginn der Lübbecker Bürgerschützen-Tradition nicht auf eine Scheibe sondern auf einen Vogel geschossen wurde.

1962 stiftete der damalige Schützenkönig Carl Leue für das erstmals ausgerichtete Kronprinzen-Schiessen (Alter 16 bis 25 Jahren) diese Kette in zweifacher Ausfertigung. Die ersten Kronprinzen waren Dieter Stüwe, ungerade Hausnummern (damals 1. Kompanie) und Klaus Reuter, gerade Hausnummern (damals 2. Kompanie).

Zum Schützenball 1961 stiftete der Lübbecker Juwelier Kurt Volmer für das neu eingerichtete Jungschützen-Schiessen (Alter 10 bis 15 Jahren) diese Ketten natürlich auch in zweifacher Ausfertigung. Als erste Jungschützen-Könige wurden Günter Lagmöller, ungerade Hausnummer, und Karl-Heinz Krüger, gerade Hausnummern, mit den neuen Ketten ausgezeichnet.