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Hptm. Thomas Broich


Armbrustkompanie

Armbrustkompanie

Ein „Kind“ der Gebietsreform könnte man die Armbrustkompanie nennen. Schließlich ist ihre Gründung (am 21. April 1974 auf Anregung des damaligen Stadtheimatpflegers Willi Buchholz) Folge der 1973 vollzogenen Eingemeindung ehemals eigenständiger Dörfer, die in neuer, städtischer Umgebung ihren Platz suchten – nicht zuletzt im Schützen-wesen. Sportler, Feuerwehrmänner und Mitglieder des Heimatvereins Obermehnen bildeten das „Grundgerüst“ der neuen Kompanie.   Dr. Dr. Jürgen Weitkamp übernahm als damaliger Leutnant interimistisch die Leitung der Kompanie, da in der kurzen Zeit nach der Neugründung noch kein Offizier aus den eigenen Reihen gestellt werden konnte. Er wurde unterstützt vom Gründer und ernannten „Spieß“ Willi Buchholz. Dieser hatte schon im Vorfeld einen Lieferanten für Armbrust-Waffen in leichterer Ausführung gefunden und somit alle Ausmarschierer damit ausstatten können. 1975 wurde Offizier Lt. Wilfried Rose aus Obermehnen als Kompanie-Chef eingesetzt. Die Entwicklung der Einheit war sehr positiv, so dass 1978 mit Lt. Dieter Lömker ein zweiter Offizier der Kompanie zugeordnet wurde. 1976 konnte bereits eine eigene Standarte, dank der finanziellen Unterstützung aller Ausmarschierer, angeschafft werden.

„Altes erhalte – Neues gestalte“ ziert die Vorderseite der Standarte mit dem Bild einer Armbrust. Eine Reminiszenz an die Urzeiten des Schützenbataillons im 15. Jahrhundert. Die Annahme, dass die neu gegründete Armbrust-Kompanie ein Nachfolger der im Jahr 1892 (400-jähriges Jubiläum) gezeigten Armbrust-Gruppe sei, hat sich als nicht richtig erwiesen. Zu dem Jubiläumsfest gab es viele historische Gruppen, darunter auch die Armbrust-Gruppe, die sich nur an diesem Festumzug beteiligt hatten und nicht Teil des Bataillons waren.  Der ausgeprägte Kameradschaftsgeist in der Armbrust-Kompanie wird durch gesellige Abende, Kontaktpflege zu anderen Kompanien und Zügen im Bataillon, aber auch nach außen, insbesondere zum befreundeten Bürgerbataillon Neesen, deutlich. Gerne wird auch an die Verbindung zur St. Joris-Gilde aus Eindhoven gedacht, die leider nicht mehr besteht. Schießübungen und Wettkämpfe mit der Armbrust in der Halle und unter freiem Himmel verbunden mit zünftigen Mahlzeiten und kühlen Getränken verbreiten in der Kompanie oftmals eine Stimmung, wie sie vor über 500 Jahre auch schon geherrscht haben dürfte.  Nach der Inaktivierung von Hauptmann Dieter Lömker im Jahr 2005 übernahm Oberleutnant Kersten Bunke diese Traditionskompanie.

Erkennungszeichen der Ausmarschierer sind die Armbrust und eine kleine vergoldete Miniatur der historischen Waffe am Revers der Schützenjacken. Mit ihren schwarzen Kappen wollen die Ausmarschierer den Bogen schlagen vom Mittelalter bis in die Gegenwart. Das Armbrustschützen mit dem Vorderlader gut umgehen können, darf man erwarten. Und dem entsprechen auch die Erfolge der Ausmarschierer beim Königsschießen. Beim ersten Fest nach dem Start klappte es sofort. Dazu passte, dass Willi Buchholz, so etwas wie der Gründungsvater der Kompanie, 1976 als Erster der Armbrustschützen beim Königsschießen den besten Schuss abgab. 1980 war dann Siegfried Winter an der Reihe, Heinrich Büttemeier (Erdbeer-König) 1990 und Dieter Lömker, 1996, wurden Jahre später als neue Majestäten über den Festplatz getragen und proklamiert. Lukas Wehling (Unteroffizier bei den Armbrustschützen) wurde 2015 Kronprinz.